Historie
Die Geschichte unseres Hauses.
29. Mai 1905

Ein kleines Schwesternhaus...

Am 29. Mai 1905 wurde auf Anregung des damaligen Gemeindepfarrers Johannes Kirchner und auf langjährigen Wunsch der Einwohner Lengenfeld unterm Steins die Lengenfelder Schwesternstation gegründet. An diesem Tag trafen 4 Oberinnen aus dem Franziskanerinnenkloster in Olpe (Nordrhein-Westfalen) am Bahnhof ein und übernahmen die Leitung des Hauses.

Sie richteten einen Kindergarten ein, gaben schulentlassenen Mädchen Näh- und Kochunterricht und leisteten ambulante Krankenpflege. Mit der Geschichte dieser kleinen Schwesternstation beginnt auch die Geschichte dieses Hauses.

01. Juni 1905

Die Grundsteinlegung

Um den Schwestern mehr Platz zur Verfügung stellen zu können, wurde am 01. Juni 1905 der Grundstein für den Bau eines neuen Schwesternhauses gelegt. Bereits im September 1905 war dieses bezugsfertig und so konnten die Franziskanerinnen aus der kleinen Schwesternstation in der Backgasse in das neue Haus, welches als Kranken­haus errichtet worden war, umziehen. Zu diesem Zeitpunkt wurde es jedoch nur als Haus zur Pflege kranker, alter Menschen genutzt, da für ein Kranken­haus noch die gesamt Einrichtung fehlte.

1914 - 1918

Der 1. Weltkrieg

Als der erste Weltkrieg ausbrach, wurde das Kranken­haus, welches nun unter Leitung von Sanitätsrat Dr. med. Edmund Gries stand, zum Vereinslazarett umgenutzt und die Schwestern übernahmen bis 1918 die Pflege von Kriegsopfern.

1928

Der Erweiterungsbau

Der Erweiterungsbau aus dem Jahre 1928 ließ das Haus nun zu einem „wirklichen“ Kranken­haus werden. Es verfügte über einen OP-Raum und eine Kranken­hauskapelle.

1943

Ehepaar Herr und Frau Dr. med. Holldack

Im Jahr 1943 übernahm Herr Sanitätsrat Dr. med. Frank Holldack die Ärztliche Leitung des Kranken­hauses, seine Frau folgte im Jahr 1945. Sie betreuten neben dem Kranken­haus auch die weit ausgedehnte Landpraxis und sicherten damit die medizinische Ver­sor­gung der Patienten in Lengenfeld unterm Stein und der Umgebung.

ab 1952

Leben und Arbeiten im Sperrgebiet

Zum Schutz der innerdeutschen Zonengrenze wurde 1952 ein Gesetz erlassen, das das Verhalten der Bevölkerung im sogenannten 500 m - 5 km-Streifen regelte. Fortan war das Betreten des Sperrgebietes nur mit einer Sondergenehmigung erlaubt. Eine Wohnerlaubnis musste von jedem Bewohner des Ortes jährlich neu gestellt werden. Nachbarorte konnten nur zum Teil besucht werden.

Später wurden zudem weitere Sicherheitsmaßnahmen, wie Stacheldrahtzäune, im gesamten Sperrgebiet errichtet, sodass ein geordneter Ablauf von Patientenbehandlungen und -einweisungen erheblich erschwert war. Unerwartet fielen diese Einschränkungen mit der friedlichen Wende am 09. November 1989 weg.

1967

Renovierung des Altbaus

Um den Altbau optisch an den Erweiterungsbau von 1928 anzugleichen, wurde im Jahr 1967 dessen Renovierung vorgenommen. Von außen war nun das gesamte Haus verputzt und mit neuen Fenstern versehen. Zu dieser Zeit verfügte das Kranken­haus über 60 Planbetten und zählte 855 Patientenfälle pro Jahr. Für die Patienten sorgten zu dieser Zeit 9 Ordensschwestern, 3 freie Volksschwestern, 7 Schülerinnen und 15 Wirtschaftsangestellte.

1978

Erhöhung der Bettenzahl auf 75

Die 75 vom Ministerium genehmigten Planbetten setzten sich zu diesem Zeitpunkt wie folgt zusammen: 40 Betten für Innere Medizin, 15 Betten für Chirurgie, 10 Betten für Allge­meinmedizin, 10 Betten für chronisch Kranke.

1989 / 1990

Politische Wende

Die politische Wende im Jahr 1990 verlangte auch, dass das Kranken­haus sich neu positionierte. 1990 meldete das Haus auf Nachfrage des Gesundheitsamtes Mühlhausen 60 Betten für Innere Medizin und 15 Betten für Chirurgie. Im Mai dieses Jahres versammelten sich Hausleitung und Fachberater aus dem Mutterhaus in Olpe bezüglich der Zukunft des Kranken­hauses. Der Tenor dieser Beratung war: Ein Kranken­haus mit so wenig Betten hat keine Zukunft, es sei denn es erfolgt eine Spezialisierung.

1990 / 1991

Antrag auf Umprofilierung in Fachklinik für Geriatrie

Durch die Fachberater wurde auf die Fachrichtung Geriatrie aufmerksam gemacht, die bei wachsendem Anteil älterer Menschen in der Bevölkerung zunehmend gefragt sei. Im September 1990 stellte die Katholische Kirchengemeinde den Antrag auf Umprofilierung des St. Elisabeth Kranken­hauses in eine Fachklinik für Geriatrie beim Thüringer Ministerium für Soziales und Gesundheit.

1994

Erste Fachklinik für Geriatrie in Thüringen

Mit dem Planbettenbescheid zum 2. Thüringer Kranken­hausplan vom 25. April 1994 wurde das St. Elisabeth Kranken­haus als erste Fachklinik für Geriatrie rückwirkend zum 01. Januar 1994 bestätigt. Um den neuen Anforderungen als Fachklinik gerecht werden zu können, wurden Scheune und Stallungen um- und ausgebaut.

 

1998

Trägerwechsel

Zum 01. Januar 1998 übertrug die Katholische Kirche die Rechtsträgerschaft des St. Elisabeth Kranken­hauses auf die Stiftung St. Johann Nepomuk in Erfurt. Ebenfalls wurde in diesem Jahr die Tagesklinik mit zu dieser Zeit 5 Plätzen eröffnet.

1999

Einweihung des Kranken­haus­neubaus, Bauabschnitt I

Im November 1999 wurde der Kranken­hausneubau (Bauabschnitt I) eingeweiht. Mit dem neuen Bettenhaus wurden die Bedingungen für Patienten und auch Mitarbeiter erheblich verbessert.

 

2002

Übertragung der Trägerschaft auf die KHVT

Um den wachsenden Anforderungen an die Kranken­hausbetriebsführung gerecht werden zu können, wurde die Trägerschaft zum 01. Januar 2002 auf die Katholische Hospital­vereinigung übertragen.
Ebenfalls erfolgte in diesem Jahr der Abriss des Altbaus und der Beginn das Bauabschnittes II, welcher 2004 abgeschlossen wurde.

Im November 2004 fand die erstmalige Zertifizierung nach KTQ und ProCumCert statt. Es handelt sich hierbei um Quali­täts­managementsysteme, die der Sicherstellung einer optimalen Patienten­versorgung und der transparenten Darstellung der Arbeitsabläufe dienen.

2005

100 Jahre Olper Franziskanerinnen und 100 Jahre St. Elisabeth Kranken­haus

Im Mai 2005 wurde das 100-jährige Bestehen des St. Elisabeth Kranken­hauses und damit auch „100 Jahre Olper Franziskanerinnen in Lengenfeld unterm Stein“ mit einer Festwoche gefeiert.

2006

Erstmalige Verleihung des Qualitätssiegels Geriatrie

Das St. Elisabeth Kranken­haus war damit das erste Kranken­haus in Thüringen, dass diese Auszeichnung für gelebte Ver­sor­gungsqualität erreichen konnte.

2010

Erstmalige Teilnahme am Arbeitgeber­wettbewerb Great Place to Work

Seit diesem beteiligt sich das St. Elisabeth Kranken­haus regelmäßig erfolgreich am Wettbewerb Great Place to Work.

2012

Das Ende einer segensreichen Ära

Am 03. September wurden die Olper Franziskanerinnen offiziell nach 107 Jahren und 3 Monaten Diensttätigkeit aus dem St. Elisabeth Kranken­haus verabschiedet. Damit endete eine segensreiche Ära, die am 29. Mai 1905 begonnen hatte.

2013

Einweihung Station 4

Im September wurde Station 4 eröffnet - damit standen nun insgesamt 102 Betten und weitere Räumlichkeiten zur Behandlung der Patienten zur Verfügung.

2018 - 2020

Neubau der Tagesklinik

Um mehr Platz für die Tagesklinik und auch neue Räumlichkeiten für andere Abteilungen zu schaffen, begannen im Jahr 2018 erneut Bauarbeiten. 2020 war die neue Tagesklinik bezugsfertig.

2020

Corona-Pandemie

Ab März 2020 sorgte die weltweite Corona-Pandemie für einen Ausnahmezustand im Haus. Es wurde eine Isolierstation eingerichtet, um im Bedarfsfall infizierte Patienten isolieren zu können, um die Ausbreitung des Virus zu hemmen. Die Pandemie sollte noch bis ins Jahr 2023 für Einschränkungen sorgen.

Am 01. Juli erfolgte die Gründung eines MVZ unter dem Dach der Katho­lischen Hospital­vereinigung.

Damit konnte nun auch die ambulante Ver­sor­gung sichergestellt werden. Die offizielle Einweihung des Klinikneubaus erfolgte am 20. November. An diesem Tag wurde auch der Spatenstich für den Erweiterungsbau unterhalb des bisherigen Kranken­hausgeländes getätigt, der für die Errichtung von Räumlichkeiten für eine Geriatrische Rehabilitation und ein Altenpflege­zentrum geschaffen wurde.

2021

Eröffnung der Geriatrischen Rehabilitation

Im September wurde mit vorerst 11 Betten die geriatrische Rehabilitation eröffnet. Die 11 Betten waren in die Räumlichkeiten des Akutstationären Hauses integriert. 

2023

Eröffnung des Neubaus für die Geriatrische Rehabilitation

Im September 2023 wurde der Neubau unterhalb des bisherigen Kranken­hausgeländes eröffnet, in dem sich Räumlichkeiten für die Klinik für Geriatrische Rehabilitation und ein Altenpflege­zentrum, welches im September 2024 in Betrieb genommen wurde, befinden. Damit verfügt das Haus aktuell über 114 Betten für Akutgeriatrie, 40 Betten für Geriatrische Rehabilitation, 9 tagesklinische Plätze sowie 31 Pflegeplätze in unserem Altenpflege­zentrum.